Es
ist April und ich werde über Silvester schreiben. Seltsam irgendwie. Meine Tage
haben zwar auch 24 Stunden, aber dafür keine Nacht. So erscheint es mir
zumindest.
Also
gut, Silvester.
Während mein Weihnachten dieses Jahr – oder besser
gesagt, letztes Jahr – eher ‚schlicht‘ ausgefallen ist, was nicht zuletzt auf
einen filmreifen Familienstreit zurückzuführen ist, war Silvester wiederum echt
spannend.
So wurde ich am Morgen des 31. Dezembers erst mal von
einer Horde Hunden angefallen, ich nehme an, ihnen hat meine Hose nicht
gefallen. (; Aber außer einem riesigen blauen Fleck in der Kniekehle war zum
Glück nichts zu sehen.
Edith beim ,,Daniel" basteln |
Im Laufe des Tages saßen wir dann – es war übrigens auch
Daniels Geburtstag - in der Wohnung von Ediths Bruder und haben eine
lebensgroße Voodoo-Puppe gebastelt, die Daniel am Ende doch erschreckend
ähnlich sah. (; Es ist hier nämlich Tradition, an Silvester solche Puppen zu
basteln und sie Mitternacht, inklusive eines Testaments, auf der Straße zu
verbrennen, denn dadurch soll für das neue Jahr alles Böse vertrieben werden. Jedenfalls
hatten wir den zweiten „Daniel“ gerade fertig mit Zeitungspapier ausgestopft,
als Edith plötzlich feststellte, dass ihre Armbanduhr verschwunden war.
Dementsprechend wurde der arme zweite „Daniel“ dann noch mal ‚geschlachtet‘,
bis ich dann zum Glück aus dem letzten Ende des Ärmels die Uhr herausfischen
konnte. Jaja, das wäre wohl mit Abstand die teuerste Voodoo-Puppe gewesen. (;
Das ist aber noch lange nicht alles, was Ecuador an
Silvester-Traditionen zu bieten hat. Denn da gäbe es noch die sogenannten
„viudas“ – die „Witwen“. Ich amüsiere mich immer noch prächtig, wenn ich daran
denke, dass sich Tena an diesem Tag, um es mal ganz spitz auszudrücken, in eine Hochburg transsexueller
Prostituierten verwandelt hat. Das soll heißen, dass sich ein paar hundert
Männer als Frauen verkleidet und sich noch dazu richtig in Schale geworfen
haben, um sich dann mit Federschal und Miniröckchen an die Strasse zu stellen
und die vorbeifahrenden Autofahrer zu bezirzen. Fragt mich jetzt aber bitte
nicht, warum. :D
,,Daniel" brennt dahin... (; |
Den Abend habe ich dann mit meiner Familie bei Ediths
Eltern im Zentrum verbracht und fleißig Masken, Perücken und Feuerwerk
verkauft, bis es dann um Mitternacht so weit war und mit Feuerwerk das Jahr
2013 begrüsst wurde – auf dass es ein gutes ist/wird. (:
Mitte Januar bin ich dann mit Anna, meiner
Mitfreiwilligen, zum berühmten Markt in Otavalo in der Sierra gefahren. Es ist
einfach Wahnsinn, wie viele hübsche kleine und große Dinge man dort kaufen
kann und das Ganze auch noch für wenig Geld. Die Sachen werden einem fast
hinterhergeworfen und so kauft man dann plötzlich Dinge, die man eigentlich gar
nicht haben wollte, die einem dann für einen so geringen Preis angeboten
werden, dass man echt nicht mehr ‚nein‘ sagen kann. Und ich bin mir sicher, ich
werde nach dem ersten und zweiten Mal auch ganz bestimmt noch ein drittes Mal
nach Otavalo fahren und es wird immer noch wieder etwas Neues geben, bei dem ich
einfach nicht ‚nein‘ sagen kann. (;
,,Laguna Cuicocha" in der Nähe von Otavalo |
Und dann war Ende Januar auch schon das Zwischenseminar.
Halbzeit. Manch einer mag sich gefreut haben, ich mich nicht.
So sind wir also mit Sack und Pack nach Chiriboga
gefahren. Chiriboga – das ist ein kleines Dorf im Niemandsland, genau genommen
drei Stunden außerhalb von Quito mitten in unendlichen Wäldern, Flüssen und
Wiesen. Diese Landschaften zu schützen hat sich die Fundación Proyecto Ecológico Chiriboga zur
Aufgabe gemacht, noch lange bevor die ersten Freiwilligen zum Englisch unterrichten
vorbeigekommen sind.
Neben den Seminareinheiten zu den Themen Familie, Arbeit,
Land, Leute und Co. haben wir vor allem gearbeitet. Körperlich. Wir haben
Steine geschleppt, Wände verputzt, Pflanzen umgesetzt, Bäume bepinselt und und
und. Das war nach einem halben Jahr pädagogischer Verzweiflung echt mal was
anderes. (;
Mein Werkzeug, hehehe. (; |
Wobei ich nicht wissen möchte, in welchem Stadium von
Verzweiflung wir uns befunden hätten, wenn wir den Lastwagen mit dem Sand zum
Zement anmischen nicht gerade so noch vor dem Umkippen in den Fluss hätten
retten können. Das ist eben Ecuador pur. (;
Für mich war es während des Seminars auf jeden Fall
interessant und lustig, zu sehen, dass die Freiwilligen quer durch das Land
verstreut alle mehr oder weniger die gleichen Probleme hatten: eine Hand voll
kleiner aufmüpfiger Äffchen, die gern auf Tischen und Stühlen klettern und
Arbeitsblätter zum Frühstück vernaschen. (;
Um das Ganze noch mal etwas ernsthafter zu betrachten: Es
ist wirklich nicht einfach, sich als junge/r Freiwillige/r vor eine Klasse zu
stellen, ohne Ausbildung, ohne Material, ohne alles; und es ist anstrengend,
immer wieder mit Kindern konfrontiert zu werden, die alles lieber tun würden,
als zu lernen oder die aus Familien kommen, in denen Bildung und Erziehung im
Allgemeinen einfach keinen Stellenwert hat und sie sich dann auch
dementsprechend verhalten. Aber es lohnt sich. Es lohnt sich wirklich. Denn jedes
Kind hat seine eigene Geschichte, in jedem Kind verbirgt sich der Wunsch nach
Aufmerksamkeit, nach Lob und Zuspruch, vielleicht auch nach jemandem, der ihm
mal ganz deutlich ‚nein‘ sagt. Und jedes Kind hat sein eigenes Talent, etwas,
was es gern macht, etwas, was es gut kann. Es muss nur jemanden geben, der sich
die Zeit nimmt, es zu suchen und zu finden.
Es gibt Kinder, die saugen neue Wörter auf, wie andere
Leute Schokolade essen. Es gibt Kinder, die haben alle Aufgaben richtig gelöst,
bevor ich überhaupt alle Arbeitsblätter ausgeteilt habe. Und es gibt Kinder,
von denen manch einer sagen würde, dass bei ihnen außer ‚Good morning.‘ nichts
hängen bleibt. Doch das ist nicht wahr, denn es ist nie ‚nichts‘, was hängen
bleibt. Denn für mich ist es genauso viel wert, wenn ich sehe, wie einer meiner
‚besonderen‘ Schüler/innen wie ein Fisch
durchs Wasser schwimmt, ich einem anderen beibringen kann, wie man ein Schiff
aus Papier bastelt, ein anderer ganz ruhig und konzentriert ein Bild ausmalt,
ein anderer lernt, dass, wenn man gelb und rot mischt, orange dabei herauskommt,
wenn wieder andere, die mit dem vermittelten Wissen im Unterricht einfach
nichts anfangen können, mir Basketballtechniken und Turnübungen im
Sportunterricht beibringen, wenn ein Mädchen, das ich in der ganzen Zeit, die
ich jetzt hier bin, nicht ein einziges Wort habe sprechen sehen, sich letztens
in der Pause plötzlich lächelnd neben mich setzt und „Hola, Señorita.“ sagt…
Fiestas de Saquisilí |
Nach dem zweiwöchigen Seminar bin ich dann über das
Wochenende gemeinsam mit meiner Gastfamilie nach Saquisilí gefahren, denn dort
fand ein Stadtfest zu Ehren der „Virgen (Jungfrau) del Quinche“ statt. Am ersten
Abend wurde ein riesiges Feuerwerk veranstaltet. Das war so ziemlich das
aufwändigste Feuerwerk, was ich je gesehen habe, die Vorrichtung, aus der die
ganzen Lichter und Funken nur so sprühten, war bestimmt fünf Meter hoch. Danach
wurde getanzt und alle zwei Minuten kam irgendjemand vorbei und hat mir ein
Glas Schnaps oder Likör in die Hand gedrückt. Da muss man dann schon so seine
Techniken entwickeln, um das nicht alles in sich hineinschütten zu müssen. (;
Am nächsten Tag war ich dann dabei, wie sie ein Rind erst
getötet und dann geschlachtet haben – auf dem für alle zugänglichen Dorfplatz.
Während dieses Blutbades ist mir dann noch einmal bewusster geworden, warum ich
Langzeitvegetarierin bin. (;
Die Rinder, die freundlicherweise nicht geschlachtet
wurden, durften dafür dann netterweise am Stierkampf teilnehmen. (; Wobei ich
sagen muss, dass das so ziemlich der langweiligste Stierkampf gewesen ist, den
ich je gesehen habe. Die Stiere standen einfach nur herum, ein paar Männer
haben mit Bettdecken gewedelt und wenn der Stiere sich nur bewegt haben, um die
Fliegen abzuschütteln, sind die Männer schon schreiend über die Absperrung
geklettert – naja, hatte auch Unterhaltungscharakter. (;
Und danach hieß es URLAUB. Die Halbjahresferien dauern
hier nämlich zwei Wochen. Aber bevor jetzt ein falscher Eindruck entsteht, wir,
also alle Lehrer/innen und Schüler/innen mussten dafür, dass wir Heiligabend
und Silvester frei hatten, die ersten beiden Samstage im Januar arbeiten. Das
hätte ich ja gern gesehen, wenn man das in Deutschland auch nur vorgeschlagen
hätte. (;
Aber zurück zum Urlaub. Ich bin eine Woche mit Alina,
einer Mitfreiwilligen, die ecuadorianische Küste entlanggereist. Ich glaube,
ich bin noch nie so viel Bus auf einmal gefahren. Zuerst ging es von Tena nach
Quito, von Quito nach Santo Domingo und von Santo Domingo ging es dann weiter
nach Canoa. Von Canoa dann in Richtung Norden nach Mompiche, von da aus nach
Muisne, Cabo de San Francisco und schlussendlich nach Atacames, um von da aus
wieder über Santo Domingo und Quito nach Tena zu fahren. Was für ein Ritt, aber
es hat sich ganz bestimmt gelohnt!
Canoa ist ein aufstrebender Ort direkt an der
Pazifikküste. So kam es auch, dass unser Hostel direkt am Strand lag und wir
nur eine Minute brauchten, bis uns das Meerwasser um die Füße gespült wurde.
Mompiche |
Während eines Spaziergangs haben Alina und ich dann eine
schöne kleine Bucht entdeckt, an der außer uns echt niemand war und dort sind
wir dann einfach den ganzen Tag geblieben: Blöd war nur, dass ich meine
Sonnencreme nicht dabei hatte, was dann zur Folge hatte, dass ich mich in den
darauffolgenden zwei Wochen ganzkörpergeschält habe. (;
In Mompiche war es ebenso schön. Das Highlight war dort
auf jeden Fall die „Playa Negra“, ein Strand nur mit schwarzem glitzerndem Sand.
Man muss ihn nur erst mal finden – denn wer würde sich schon, wenn er oder sie
nicht wissen würde, dass das nur zur „Touristenabschreckung“ ist, einen Weg
durch eine Steinlandschaft bahnen, in der alle zehn Meter Minenwahnungsschilder
aufgestellt sind. (; Dementsprechend waren wir auch dort wieder ziemlich allein
und haben es uns einen Tag gemütlich gemacht. Sommer, Strand und Sonnenschein –
und das im Februar… (:
,,Playa Negra" - Mompiche |
Von Mompiche aus ging es dann weiter nördlich nach
Muisne, das aus einem kleinen Stück Festland, aber vor allem aus einer Insel
besteht. Dort haben wir dann in einem Hostel übernachtet, was chaotischer nicht
hätte sein können. Es gab keinen Schlüssel, kein Moskitonetz, wenn wir
Leitungswasser für Dusche, Waschbecken und Toilette brauchten, mussten wir
immer unten Bescheid sagen gehen. Aber im Grunde genommen war das genau richtig
für uns beide Chaotinnen. :D Und die Besitzerin war so unglaublich nett, dass
es uns das alles gar nicht gestört hat. Im Gegenteil, wir fanden es eher
lustig. Vor allem als dann ein junger extrovertierter Mann kam, sich als
Zimmermann vorstellte und uns ein Schloss an die Tür basteln wollte. Das
Schloss war am Ende dran, aber es ging gerade so zu schließen und die halbe Tür
war zertrümmert – ecuadorianische Maßarbeit eben. (; Naja, als wir dann zum
Strand gehen wollte, stand unser Zimmermann dann in der Küche und hat Zwiebeln
geschnitten… (;
,,Playa Negra" - Mompiche |
Cabo de San Francisco |
Am nächsten Morgen haben wir uns dann mit zwei anderen
Freiwilligen getroffen, von denen eine uns das Küstendorf zeigen wollte, in dem
sie das halbe Jahr zuvor gearbeitet hatte. Auch dort sind wir dann den Strand
entlanggelaufen und haben dabei Muscheln gesammelt, die so groß waren, dass man
sie fast mit zwei Händen nehmen musste. Weiter strandabwärts waren dann so
große rötliche Felsen, dass man fast hätte meinen können, man hätte einen
Abstecher nach Australien gemacht…
Bevor es dann wieder Richtung Tena ging, waren wir noch
in Atacames, einer von großen sozialen Unterschieden geprägten Stadt ebenfalls
Strand. Mir kam Atacames im Vergleich zu den anderen Küstenorten unglaublich
groß du voll vor, was aber auch am beginnenden Karnevalsfest liegen kann und
mit dem unwohlen Bauchgefühl, dass in Atacames und Esmeraldas, der
Provinzhauptstadt, besonders viele Überfälle stattfinden. Wir haben uns dann
einfach in den Park gesetzt, geplaudert und wurden nicht überfallen, Glück
gehabt (;
Und dann ging es nach einer halben Ewigkeit wieder zurück
ins heimische Tena. Heimisch, schon seltsam irgendwie…
Am 17. Februar fand in Ecuador übrigens die
Präsidentschaftswahl statt, für deren Kandidaten seit Monaten unermüdlich
Werbung gemacht wurde: Werbespots im Fernsehen, zuplakatierte Hauswände, Tag
und Nacht durch die Gegend fahrende Autos, die mit einem Megaphon
Propagandasprüche und –lieder verbreiten und mögliche Abgeordnete, die
versuchen, mögliche Wähler mit T-Shirts und Süßigkeiten zu ködern. Im Vergleich
zu Deutschland ist auf jeden Fall festzustellen, dass so einer Wahl in Ecuador
deutlich mehr Wichtigkeit beigemessen wird. Es ist übrigens für jeden
Ecuadorianer ab 18 Jahren Pflicht, zum Wählen zu gehen, denn wer nicht hingeht,
bekommt kein Zertifikat, das zum Beispiel erforderlich ist, wenn man einen
Kredit aufnehmen will. So kam es auch, dass in Ecuador an diesem Wochenende
eine halbe Volkswanderung stattfand, denn, wer sich nicht explizit umgemeldet
hatte, musste zum Wählen in seine Heimatstadt reisen…
Die arme Edith hatte übrigens das große Los gezogen und
musste den ganzen Tag dasitzen und Stimmzettel entgegennehmen und diese dann
bis spät in die Nacht auch noch auszählen. Das hat bestimmt Spaß gemacht. :D
Vom Urlaub zurück, erwartete mich erst mal Karneval. Das
bedeutet dann so viel wie an jeder Straßenecke mit Wasser übergossen und danach
von Kopf bis Fuß eingeschäumt zu werden. Klingt nicht gerade angenehm, aber
kann bei den Temperaturen hier echt mal ganz angenehm sein. (;
Besonders viel habe ich von Karneval allerdings nicht
mitbekommen, denn nach vierwöchiger Reiserei durch sämtliche Höhenlagen und
Klimazonen des Landes hat mich die Erkältung besiegt und das dann einen ganzen
Monat lang. Das war dann echt unschön, besonders wenn man nahezu stimmenlos
gegen dreißig von Natur aus unruhige Schüler/innen anschreien soll und das
Ganze dann alle zwei Minuten in einen Hustenanfall ausartet. Als dann auch noch
Fieber dazukam, habe ich endgültig aufgegeben und bin erst mal eine Woche zu
Hause geblieben. Erholung pur! (;
Meine Stubentiger... (: |
Allerdings nicht ganz, denn da war ja noch der Babyboom.
Zehn, es waren zehn. Vier Katzen, fünf Hunde und ein kleiner Mensch. Mein
Kätzchen, das wenn überhaupt ein halbes Jahr alt ist, war auf einmal mit vier
winzig kleinen Stubentigern unterwegs. Lulu, unser Golden-Retriever-Mischling,
teilte sich den Liegeplatz vor der Waschmaschine auf einmal mit fünf
unglaublich niedlichen wildschweinfarbenen Hundewelpen. Und die Nachbarin, die
gleichzeitig Ediths Cousine ist, stand auf einmal mit einem Baby und ohne Mann
da. Manchmal denke ich wirklich, es wäre das beste, Nonne zu werden. Dann würde
einem zumindest hier einiges erspart bleiben.
Mann denkt hier nämlich von Zeit
zu Zeit, es wäre völlig normal, sich ein Harem zu halten. Oder auch die ganze
Haushaltskasse in Bier zu investieren. Nur leider lässt Frau es auch immer noch
mit sich machen. Ich muss zugeben, dass meine Toleranz bei dieser
Ungerechtigkeit und Ungleichberechtigung langsam an ihre Grenzen stößt. Aber es
bringt ja nichts, vielleicht ist die große Stunde der Frauen hier einfach noch nicht
gekommen. Ich widme mich dann vorzugsweise dem Trösten und Rückenstärken, in
der Hoffnung, dass Frau irgendwann so stark ist und sich aus den teilweise
selbst gelegten Schlingen befreien kann.
Hundekatzenwollknäuel |
Jedenfalls habe ich dann zwei Wochenenden mit Babysitten
verbracht, während die Mutter, also unsere Nachbarin, in der Universität war.
Das war auch mal eine Erfahrung, einen Tag und eine Nacht mit
Milch anrühren, Fläschchen geben, Windeln wechseln, Spieluhr aufziehen und
Kinderwagen schieben beschäftigt zu sein. Aber der kleine Kerl ist zum Glück
ein ganz süßer. (;
Und dann kam auch schon Marlies – eine Freundin – aus
Deutschland angereist. Ihr Gepäck bestand übrigens mindestens zur Hälfte aus
Sachen für mich – Schokolade, hehehe. (;
Das war auf jeden Fall auch noch mal eine spannende Zeit
für mich, vor allem, weil ich gesehen habe, dass es gar nicht so einfach ist,
mein deutsches und mein ecuadorianisches Leben unter einen Hut zu kriegen – was
man leider auch daran merkt, dass ich nur selten dazu komme, Blogeinträge zu
schreiben…
So begann für mich im März jedenfalls noch mal ein
zweiter Reise- und Abenteuermarathon! (;
,,Cavernas de Jumandy" |
Zunächst haben wir allerdings in der unmittelbaren
Umgebung angefangen und zwar bei den „Cavernas de Jumandy“, den
Tropfsteinhöhlen, in denen ich im September schon mal gewesen bin. Das war
einfach nur herrlich, denn in unserer Gruppe, in der wir herumgeführt wurden,
war ein Frauenarzt um die 60, der ein paar Worte Deutsch sprach, weil er in den
Achtzigern für zwei Jahre in Heidelberg studiert hat. Und dieser Mann war
einfach so unglaublich lustig. Auf jeden Fall stellte er sich auf einmal neben
einen der Stalagmiten und rief: „Oh, der sieht ja aus wie ein Penis, macht doch
mal ein Foto!“ Er hatte jedenfalls während der ganzen Führung die Lacher auf
seiner Seite. (;
,,Cascadas de las Latas" |
In der darauffolgenden Woche sind wir zu den „Cascadas de
las Latas“ gefahren, bei denen ich ebenfalls letztes Jahr schon einmal gewesen
bin. Nach einer halbstündigen Wanderung durch Matsch und Gestrüpp standen wir
also vor ihm, dem rund zwanzig Meter hohen Wasserfall, von dem das
kristallklare Wasser auf uns hinabprasselte. Es ist echt Wahnsinn, was dieses
Land so zu bieten hat.
Am Freitag, den 8. März wurde hier der „Tag der Frau“ gefeiert.
Da haben sich die Herren echt mal Mühe gegeben. (; So wurden wir – die
Lehrerinnen – von den Lehrern Freitagmittag zum Mehrgängemenü eingeladen, das
war schon cool. (; Der Tag hat hier wirklich Bedeutung, das finde ich aber
angesichts der sonstigen herrschenden Ungleichheit auch gut so.
Am Wochenende habe ich mir dann einen Wunsch erfüllt und
bin von der Brücke in Baños 100 Meter in die Tiefe gesprungen. Pure Freiheit.
,,Pailón del Diablo" |
Danach haben wir noch die sogenannte Wasserfall-Tour gemacht, auch wieder eine von diesen Aktivitäten, die in Deutschland nicht erlaubt wären – ein falscher Schritt und der „Pailón del Diablo“ (so heißt einer der Wasserfälle) hätte einen fünfzig Meter mit in die Tiefe gerissen…
Am Sonntag sind wir dann zur „Mitad del Mundo“ gefahren,
ein bisschen auf dem Äquator spazieren gehen. (; Mitten auf einem großen Platz
steht dort ein riesiges Denkmal, das von einer gelben Linie, dem Äquator,
durchzogen wird. So ist es dann auch möglich, mit einem Schritt von der
Nordhalbkugel auf die Südhalbkugel und wieder zurückzuhüpfen. Wir waren
übrigens genau um 12 Uhr da, so dass wir fast keinen Schatten mehr hatten, das war schon beeindruckend zu sehen.
,,Mitad del Mundo" |
Den darauffolgenden Freitag haben wir uns dann auf den
Weg Richtung Cuenca gemacht. Nur blöd, dass wir schon morgens um kurz vor 5 Uhr
da waren und plötzlich in ungewohnter Kälte standen. Wir sind dann einfach mal
ein bisschen herumgeirrt, bis wir gegen 6 Uhr eine geöffnete Hostel-Tür
entdeckt haben und einfach mal hereingeschlüpft sind. Jedenfalls hatten wir
dann ein günstiges und vor allem schön warmes Zimmer im vierten Stock und
konnten uns noch ein bisschen schlafen legen. Gegen 8 Uhr mussten wir aber
schon wieder aufstehen, weil um 9 Uhr vom Terminal aus der Bus fuhr, mit dem
wir zu den Inka-Ruinen von „Ingapirca“ in der Nähe von Cuenca fahren wollten.
Das war auch ganz interessant, vom Hocker gehauen hat es mich allerdings nicht
– ein paar Mauern und ein paar Steine eben. (;
,,Ingapirca" |
Nachmittags haben wir uns dann noch ein bisschen Cuenca
angeschaut. Das ist echt eine schöne Stadt und hat mit Tena mal wieder so gut
wie gar nichts gemeinsam, wie gesagt, Ecuador kann unmöglich nur ein Land sein.
(;
Das Problem war nur, dass in Cuenca am Wochenende
irgendwie alle Museen geschlossen haben. Damit hatte ich gar nicht gerechnet,
weil in Tena ja stur sieben Tage die Woche alles offen ist und das bis spät in
den Abend so bleibt. Naja, war aber nicht so schlimm, wir haben uns dann so die
Stadt angeschaut, das war auch ganz hübsch.
Sonntagnachmittag haben wir dann beschlossen, nach
Gualaceo zu fahren. Das ist in der Nähe von Cuenca und wird für seinen
hervorragenden Sonntagsmarkt gelobt. Der war auch echt schön, nur schade, dass
wir außer Bergen von Obst und Gemüse nichts anderes gefunden haben. Naja, dann
haben wir uns in den hübsch blühenden Park gesetzt und ein bisschen unsere
Reiseplanung fortgesetzt.
Am frühen Abend sind wir dann wieder nach Cuenca
zurückgefahren, um von dort aus mit einem Bus nach Guayaquil zu fahren, von
dort aus dann weiter nach Puerto López. Jedenfalls kam der Bus in Guayaquil aus
irgendeinem Grund leider schon gegen 3 Uhr morgens an, der erste Bus nach
Puerto López ging aber erst um 6:30 Uhr. Dann haben wir aber ausnahmsweise und
in diesem Fall auch glücklicherweise mal auf die lustigen „Busschreier“, die
einen immer davon überzeugen wollen, mit ihrem Bus zu fahren, gehört und sind
dann nachts weiter nach Jipijapa gefahren, um von dort aus dann ins
nahegelegene Puerto López zu kommen. Das Ganze hatte dann zwei Vorteile: Wir
konnten noch weiterschlafen und wir waren letztendlich statt um 11 Uhr schon um
8 Uhr in unserem Hostel. Dort wurde uns dann gleich die Tour auf die „Isla de
la Plata“, auch „Mini-Galápagos“ genannt, angeboten, und weil gerade so schönes
klares Wetter war – was in der Regenzeit nicht unbedingt selbstverständlich ist
- und es noch ein paar freie Plätze gab, haben die Chance einfach mal genutzt.
,,Isla de la Plata" |
Um 9:30 Uhr ging es dann los und wir wurden zu zweit auf
einem Motorrad zum Startpunkt gebracht. Das war echt Service, denn wir waren in
dem Hostel gelandet, das der Mutter des Mannes gehört, der diese Tours
anbieten. Wie praktisch, ich glaube, es war nämlich dann gleich auch noch
billiger. (;
Vom Strand aus ging es dann los auf eine Art Yacht und da
durften Marlies und ich, also die verkappten Erste-Klasse-Touristen, dann erst
mal auf dem Deck sitzen, das war auch echt cool. (;
Blaufußtölpel |
Die Insel hat mich ein bisschen an Griechenland erinnert.
Und wir hatten Glück, dass wir gerade in der Zeitperiode da waren, in der
alles schön grün ist. Es gab wahnsinnig viele verschiedene Pflanzen und man
hatte das Gefühl, an einem Ort zu sein, an der Mensch noch nicht alles verändert
und kaputtgemacht hat. (: Auf jeden Fall sind wir dann auf der Insel mit
unserem Führer und unserer Reisegruppe, die aus einer Rutsche scheinbar schon
recht bekannter und irgendwie lustiger Künstler aus der Nähe von München
bestand, auf der Insel umhergewandert, um haben dann tatsächlich die für
Galápagos bekannten Blaufußtölpel gesehen. Die haben wirklich ganz blaue Füße,
als ob sie jemand angemalt hätte. Und vor allem, sie haben überhaupt keine
Angst, sprich wir konnten richtig nah herangehen.
Schildkröte vor der ,,Isla de la Plata" |
Danach sind wir dann wieder zu unserem Boot zurückmarschiert,
um von dort aus zu versuchen, Schildkröten zu sichten. Die waren echt groß, aber
vor allem niedlich. Wir waren ganz hin und weg. (;
Dann haben wir noch vor der Insel geschnorchelt und tatsächlich
ein paar Fische aus ,Findet Nemo' wiederentdeckt, vor allem ganz viele blaue
Dorie-Fische. (;
Und auf dem Rückweg sind wir mit dem Boot tatsächlich an
einer Gruppe Delfinen vorbeigefahren. Besser hätte es einfach nicht laufen
können. (:
Delfine |
Am nächsten Morgen ging es dann mit der nächsten Tour
weiter. So wurden wir dann auf einem kleinen Anhänger, der an ein Motorrad
angekuppelt war, hin- und herkutschiert. Zuerst zu einer Comunidad, in der wir
uns dann ein kleines Museum über die Zeitgeschichte des
Machalilla-Nationalparks, in dem wir uns ja zu dem Zeitpunkt aufgehalten haben,
angeschaut haben, und uns dann quer durch die Wälder führen lassen. Unter
anderem auch zu einer Schwefellagune, die zwar nicht besonders angenehm riecht,
aber gut für die Haut sein soll. Da durften wir uns dann noch mit einer Art
Schlamm einschmieren, der dann trocknet und ebenfalls sehr gut für die Haut
sein soll. Davon haben sie mir sogar noch was geschenkt, damit habe ich dann
letztens Edith ein bisschen „verwöhnt“. (;
Schwefellagune ,,Agua Blanca" |
Dann sind wir weiter zu einem Aussichtspunkt gegangen,
von man echt unendliche Weiten von Wald überblicken konnte. Von dort aus sind
wir dann wieder zu unserem Startpunkt im Dorf zurückgegangen, um da dann wieder
mit unserem Motorradanhänger in die Nähe einer langen und schönen Strandpassage
abgesetzt zu werden, die wir dann noch bewandert haben.
Nachmittags sind wir dann noch mit dem Bus nach
Montecristi gefahren, dort gibt es die berühmten Panama-Hüte, die übrigens
ursprünglich aus Ecuador stammen. Und es ist die Geburtsstadt von Eloy Alfaro,
nachdem ja mein Viertel benannt ist. Montecristi ist echt ganz hübsch und es
war der erste Ort, der mich mal ein bisschen an Tena erinnert hat. Gerade
rechtzeitig, bevor es angefangen hat, zu regnen, sind wir in den Bus Richtung
Manta gestiegen, um von dort aus weiter nach Quito zu fahren. Manta hat an sich
keinen guten Ruf, sprich es soll gefährlich und hässlich sein, aber irgendwie
waren da alle Leute so erstaunlich nett, von daher hat es mir da gar nicht so
schlecht gefallen. (; Im Bus liefen dann erst mal alle Teile von „The
Transporters“, herrlich wie immer. Wobei ich letztens mal dachte, ich höre
nicht richtig, denn da lief auf einmal das deutsche „Supertalent“ auf Deutsch
mit spanischem Untertitel. Es hatte da ja mal jemand aus Ecuador mit der
Panflöte gewonnen und die Stelle haben sie gezeigt – war auf jeden Fall sehr
lustig. (;
Kolibris in ,,Mindo Lindo" |
Morgens früh sind wir dann in Quito angekommen und von da
aus nach Mindo. Da sollte es eine Finca geben, auf der man sich ganz viele Vögel
wie Kolibris anschauen kann. Da sind wir dann auch gut hingekommen, nur war
dort irgendwie niemand aufzufinden. Egal, dadurch, dass alles offen war, sind
wir dann einfach allein losgelaufen. Und weil, als wir zurückkamen, immer noch
niemand aufzufinden war, haben wir einen netten Brief geschrieben und haben uns
dann endgültig wieder auf Heimweg ins schöne Tena gemacht.
Mittwochabend sind wir dann gegen 23 Uhr zu Hause
angekommen, nachdem es echt die ganze Busfahrt lang durchgeblitzt hat. Ich
glaube, ich habe noch nie solche klaren Blitze gesehen. Dementsprechend hatte
sich unsere Straße auch wieder einen schönen kleinen Fluss verwandelt - jaja,
willkommen zu Hause. (;
Am Donnerstag war ich dann zum ersten Mal beim
ecuadorianischen Zahnarzt zum Glück aber
nur als Ediths Begleitung, denn diesen Zahnarzt
hätte ich lieber nicht in meinem Mund herumfuhrwerken lassen: keine
Handschuhe, keinen Mundschutz, und nebenbei Fernsehen gucken. Ich fand das echt
unfassbar. Die Moral von der Geschichte war dann, dass Edith alle drei
Provisorien, die sie ihr eingesetzt hatten, am selben Abend noch wieder
herausgefallen sind. Herrlich. :D
Am nächsten Tag sind wir dann also wieder beim Zahnarzt
vorbeigegangen, der selbst war allerdings nicht da, nur seine Frau. Was aber
nicht hieß, dass sie nicht bei einem Mädchen noch die komplette
Zahnspangendrahtundgummiwechselprozedur durchgeführt hat und auch Edith die
abgefallenen Provisorien wieder einkleben wollte. Nun ja, dann stellte sich
glücklicherweise heraus, dass sie selbst schon eine Jahre Zahnmedizin studiert
hat und auf mich dann auch irgendwie deutlich kompetenter wirkte als ihr Mann -
sie hat, während sie bei Edith im Mund zugange zumindest ‚nur‘ telefoniert und
kein Fernsehen geguckt. (; Genutzt hat es alles nichts, den darauffolgenden
Morgen waren schon wieder alle herausgefallen. Da kann man echt nur hoffen,
dass die fertigen Prothesen besser halten...
Am letzten Wochenende mit Marlies haben wir noch Rafting
gemacht. Das war echt toll! Wir sind morgens zu dem Hostel gegangen, von dem aus
es losgehen sollte, wurden von da aus mit allem Equipment zur Startstelle im
Fluss Jatunyacu („großer Fluss“) gebracht und wurden dort eingewiesen. Da wurde
mir dann schon etwas mulmig, bei der Vorstellung, aus dem Boot in den reißenden
Fluss mit den Steinen zu fallen. Aber ihr seht ja, ich habe es überlebt. (;
Der Mann, der uns angeleitet hat, war echt klasse. Ich
würde schätzen, so um die 40 Jahre alt und absolut kompetent und professionell.
Er hat immerhin schon an den Rafting-Weltmeisterschaften in Tschechien
teilgenommen. (;
Das Rafting an sich hat auch total Spaß gemacht. Man
sitzt in so einer Art großem Schlauchboot mit seinem Paddel in der Hand und
macht das, was der Anleiter sagt, sprich vorwärts oder rückwärts rudern.
Gelegentlich auch mal ins Bootsinnere zu springen, weil eine große Welle kommt – man
stelle sich vor, in den Flüssen hier gibt es Wellen. (;
Rafting |
Und weil wir ja mit Daniel zusammen los sind, hieß das für
mich leider auch, in regelmäßigen Abständen mal eben so vom Boot ins kalte
Wasser geschubst zu werden, juhu. (;
Gegen Nachmittag sind wir dann nach insgesamt 27
Kilometern flussabwärts paddeln in Puerto Napo angekommen und danach war ich
echt müde.
Der nette Leiter hat uns übrigens dazu eingeladen, dass
er uns an einem Wochenende mal für umsonst Kajak fahren und die Eskimorolle
beibringt, das fänd ich ja auch echt cool. (;
Damit waren Marlies‘ knapp vier Wochen Urlaub in Ecuador
auch schon wieder vorbei und für mich ging der ecuadorianische Alltag weiter.
Ende März war dann Karfreitag, für die Menschen hier auf
jeden Fall ein wichtiger Feiertag.
Karfreitagsprozession |
So hat sich abends halb Tena beim Krankenhaus versammelt
und ist von dort aus die ganze Hauptstraße hinab bis ins Zentrum gezogen,
während der Kreuzigungsweg Jesu dabei erschreckend real nachgestellt wurde.
Sprich es gab einen Lastwagen mit leerer Ladefläche, der von einem Auto mit
Lautsprechern verfolgt wurde – okay nicht sehr real, aber egal. (; An jeder er
zwölf Stationen wurde angehalten und die Schauspieler haben die Situationen von
damals nachgestellt. Der arme Jesus-Darsteller hat auch wirklich die ganze Zeit
sein Kreuz getragen, es wird aber sicherlich um einiges leichter gewesen sein.
(; Und er wurde am Ende auch wirklich daran aufgehängt. Sie hatten ihm aber
netterweise was unter die Füße gestellt, sprich er ist dann nach einer halben
Stunde gesund und munter wieder abgestiegen. Aber es war doch etwas gruselig,
fand ich. (; Was ich aber noch beunruhigender fand, war, dass die ganzen
Menschenmengen echt Loveparade-Charakter hatten. Und, was dem ganzen dann noch
die Krone aufgesetzt hat, war, dass alle noch eine Kerze in der Hand hielten.
Da kann man echt nur noch mit dem Kopf schütteln. Ich für meinen Teil möchte
jedenfalls nicht wissen, wie viele Haarprachten an dem Abend in Rauch und
Flammen aufgegangen sind. (;
Letztes Wochenende habe ich dann die ultimative
Geschäftsidee entwickelt: Topfkuchen aus Silikon-Backformen. :D Nachdem mich
Oma Lola gefragt hatte, ob ich am Samstag bei ihr vorbeikommen könnte, um einen
Kuchen zu backen, bin ich natürlich hingegangen. Ich war gerade am
Wirtschaften, da kam einer von Oma Lolas Söhnen und fragte, ob ich denn für ihn
auch einen machen könnte. Gut, also gleich zwei angerührt. Als ich dann gerade
mit der Silikon-Backform am Gange war, kam ein netter, freundlicher Mann zu Oma
Lola zum Essen und war ganz beeindruckt und blieb auch so beeindruckt, dass die
Form dann tatsächlich nicht angebrannt ist. Ich habe ihm dann ein Stück von dem
Kuchen geschenkt und er war so angetan, dass er mich nach dem Rezept gefragt
hat. Als ich dann den zweiten Kuchen für Wilsons Bruder so schön zum Abkühlen
stehen hatte, meinte er, ob er mir den Kuchen denn nicht abkaufen könnte. Wow,
dachte ich. Und während der Rest der Familie am Kuchen probieren war und ich
mich gerade daran machen wollte, den dritten Kuchen zu backen, der dann aber
wirklich für Wilsons Bruder sein sollte, kam Marisol, Wilsons Schwester, und
fragte, ob ich ihr nicht auch einen machen könnte. Gut, also wieder gleich den
Teig für zwei Kuchen angerührt. Und als er dann fertig war und ich dann endlich
den letzten der vier Kuchen, die ich an dem Tag gebacken habe, im Ofen hatte,
hat mir Marisol für ihren Kuchen auch noch mal Geld in die Hand gedrückt. Da
war ich ja dann mal richtig stolz drauf. (;
Apropos Kuchen, morgen – bei euch schon heute – ist schon
wieder mein Geburtstag. Die Zeit rennt. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie
der morgige Tag ablaufen wird. Davon werde ich dann beim nächsten Mal berichten
– sollte ich mich an meine Vorsätze für das neue Lebensjahr halten – sogar schon
diesen Monat. (;
Bis dahin Grüße und Küsse vom anderen Ende der Welt!